Fayetteville, March 3, 1869
To Honorable Pastor Johann Kilian
Serbin, Texas

Honorable Pastor!

Your worthy letter, dated February 17, 1869, was received on February 24. You have fulfilled my wish to my greatest satifaction regarding the matter of my daughter’s marriage. I must therefore not fail to express my sincere thanks, as well as for your early report on the outcome of your efforts.

You might have wondered why I bothered you with this request. Permit me therefore to give you my reasons why I turned particularly to you.

The behavior of [...] against his wife during the previous year has caused me much sorrow and concern, especially because at that time he complained to me about some unimportant pettiness against her, which you might say were not worth talking about. My concern was always that, if he continues with this pettiness, it can keep on getting worse. To try to help him forget about this petttiness, I wrote him, in the mentioned letter at end of last year, a very friendly invitation, in which I mentioned, that if he could not come himself, that he should let me know his wishes. His answer came soon. But what an answer it was! In the same, of which you have a copy, I would never have believed that [...] was capable of this. For my good will and my generous offer, there were sarcastic remarks, lies and misinterpretations. That was too much for me, it almost broke my heart. Since you are a father of a family, you can more readily understand the feelings and pain that I had to endure, to learn of my child far away having such a married life. It was actually seven months later, that I received this second report. But what had happened, and what could be done about it? Some firm action had to be taken, something that could reasure me, for such a situation was more than I could bear. I thought back and forth how I could begin, but it was useless. I could not think of anything that would bring about the desired result. Then, I took my refuge in prayer. Fervently, I brought my plea to God about my concern and need for advice. I committed all into His faithful fatherly hands, and asked Him, that He might guide my thoughts and action, that I would discern His holy will. This is known only to you. After this, I was at peace. It was like all things had already been taken care of. Two day later, I was working in my field and I thought over the whole matter. All at once, the thought came to me, how would it be if I would turn to you, Pastor Kilian. I thought this was the right thing to do, for if the ministry of reconciliation could not bring about reconciliation, then certainly everything else would be in vain. I then went immediately back home, sat down and wrote as rapidly as I could, that which I send to you, and brought it as soon as it was finished to be mailed. This is the course of the matter, this is no hypocracy, but it is the deeply felt truth.

I realize now, that I could not have found a better way. I am prepared for any interference that might lead to a reconciliation with [...], but not to any quarrel or strife. I put this matter trustingly into your hands. May the Lord continue to bless your efforts. It would be to my comfort and consolation till my dying hour, if this marriage problem could be brought to a God-pleasing conclusion.

Since I now know that this matter is in good hands, in regard to my health condition, I will wait for warmer weather before I come over. As soon as I come, I will try to repay you for your efforts. Till then, I remain wilth all respect,

Your gratitude-indebted Friend,
Carl August Simank

[Translated by Ed Bernthal]



Fayetteville den 3rd Marz 1869
Am Sr. Hochwürden Herrn Pastor Johann Kilian
Serbin Texas.

Hochwürdiger Herr Pastor!

Ihr werthes Schreiben vom 17th Februar D. F. habe ich am 24th Februar erhalten. Sie haben meinen Wunsch, die Ehe angelegenheit meiner Tochter betreffend, zu meiner grössten Zufriedenheit erfüllt, ich kann daher nicht unterlassen, Ihnen sowohl dafür, als auch für die sofortige Benachrichtigung von den Erfolg. Ihren Bemühung, hier mit meinen herzlichen Dank ausgesprechen.

Sie werden sich vielleicht gewundert haben, daß ich Sie mit diesen Auftrage belästigt habe. Ich erlaube mir daher Ihnen den Grund anzugeben warum ich mich grade an Sie gewandt habe.

Das Betragen [...] im Vorigen Jahre gegen seine Frau, hatte mir seither viel Kummer und Sorgen verursacht, und zwar besonders deshalb, weil er seine Frau damals wegen ganz unbedeutender Kleinigkeiten, die wie man sagt kaum der Rede werth sind, bei mir anklagte. Meine Sorge war immer: wenn er es wegen solcher Kleinigkeiten so weit treibt, so kann es noch sehr schlimm werden. Am ihn der gleichen Kleinigkeiten vergeßen zu machen, machte ich ihn in den erwähnten Briefe Ende letzten Jahres ein sehr vortheilhaftes Anerbieten und bemerkte dabei; er möchte, wann er nicht selbst kommen könnte; mich seine Meinung wißen laßen. Die Antwort kam bald. Aber was für eine Antwort! – Dieselbe welche Sie in Abschrift haben. – Nie und nimmer hätte ich [...] dazu fähig geglaubt. Für meinen guten Willen, für meinen opferwilligen Antrag, eine Antwort voll höhnischer Bemerkungen, Lügen und Verdrehungen. Das war zu viel fur mich, mir wollte bei nahe das Herz brachen. Da Sie selbst Familienvater sind, so können Sie leichter mußen welche Gefühle und Empfindungen mich durch dringen mußen, mein Kind in der Ferne in eine solchen Ehe zu wißen. Das war innerhalb sieben Monaten die zweite solche Nachricht. Aber, was war nieder vorgefallen und was war nun zu thun. Es mußte etwas Nachdrückliches, etwas was mich beruhigte gethan werden,denn ein solcher Zustand war mehr als ich ertragen konnte. Ich sann hin und her wie ich es anfangen sollte, aber vergebens, ich konnte Nichts finden wovon ich mir den gewünschten Erfolg versprachen konnte. Da nahm ich meine Zuflucht zum Gebet. Inbrünßtig klagte ich den lieben Gott meinen Kummer und meine Rathlosigkeit, befahl Alles seinen treuen Vaterhänden und bat ihn, er möchte mein Thun und Laßen so leiten, daß ich seinen heiligen Willen ausrichten möchte. Nur Ihnen offenbare ich dies. Hierauf wurde ich ruhig, es war mir als wenn nun schon Alles abgethan wäre. Den zweiten Tag darauf war ich im Felde bei meiner Arbeit und dachte das Sache ganz gelaßen nach. Auf einmal kam mir der Gedanke: wie wärs, wenn du dich an Herrn Pastor Kilian wendest. In, das ist das Rechte, dachte ich; denn wenn das Amt das die Versöhnung predigt, keine.

Versöhnung bewirken kann, dann ist sicher alles Andre vergebens. Ich ging sofort zu Hause, setzte mich hin und schrieb so eilig als ich nur konnte, das was ich Ihnen zugeschickt habe und brachte es, so wie ich fertig war, sogleich nach das Post. Dies ist der Hergang der Sache; es ist keine Heuchelei; es ist tiefgefühlte Wahrheit.

Ich sehe jetzt ein daß ich keinen beßern Weg hätte einschlagen können, ich werde mich jetzt jeder Einmischung enthalten Zur Versöhnung mit [...] bin ich bereit, aber zu keinen Hader und Zank. Ich lege diese Angelegenheit vertrauens voll in Ihre Hände. Der Herr segne fernerhin Ihre Bemühung. Es würde mir noch in meiner Sterbestunde zum Trost und zur Beruhigung gereichen, wenn diese Ehe sich zu eines Gott wohlgefälligen gestalttet hätte.

Da ich jetzt die Sache in guten Händen weiß so werde ich, meiner Gesundheits umstande selber, wärmere Witterung abwarten, ehr ich herauf komme, so bald ich komme, werde ich Ihre Bemühung zu vergeten suchen, unterdeßen verbleibe ich mit aller Ehrerbietung.

Ihr dankschuldigster Freund,
Carl August Simank

[Transliteration by Christian Symmank]