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Author: Subject: 135.800 Kilian to Hermann [TWHS, Blasig Collection] 12 Jun 1876
mersiowsky
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[*] posted on 8-25-2015 at 08:31 PM
135.800 Kilian to Hermann [TWHS, Blasig Collection] 12 Jun 1876


Serbin 12 June 1876
To Herman Theodor Kilian, Fort Wayne

Dear Son!

I received your June 2nd letter on June 9.

We are sad that you cannot come to us this time. I, your mother and sisters would very much like to see you. I would send you the travel money. But that you must travel alone give me some second thoughts as it does you. We are in no way angry at you that you will not come here this year. Perhaps next year there will be an opportunity that you can travel here with suitable company.

The eight dollars, that you need, if you remain at college during vacation, I will gladly pay. But you did not answer my question as to how much money you have in your money box. When you run out of money, I will immediately send you more. Write me how much money you have. I must know that soon.

You have not been in the sun during the entire school year, therefore you are afraid of becoming ill if you must remain in the sun. Such an interruption of the usual lifestyle was also a motive for me that I should not go to Synod even though the presidents Walther and Biltz urged me to come. I am also now glad that I was not there, because the admission of Pastor Braun from Houston would have placed me in a major predicament if I had been there. The information I received through my Pastor Proft from Synod over the admission of Pastor Braun, are unpleasant enough.[Crossed out: When someone goes to Synod, one should not be placed into anxiety as it would have happened if I had to witness the colloquium that was held with Pastor Braun.]

But I would like to know what your frequent headaches mean. Does it result from too much stress or from an illness that is lurking in your body? Ask your college doctor about it and write me what he says about your headache. I am concerned that you contract a serious sickness. Headaches are of different types, many do not mean anything, but many are warnings of severe sickness. Question your doctor, so that he may calm me on this point or tell me the truth if he feels your headaches are severe.

Not much is happening with us. Now and then a baptism, that is all. Since January of this year I have not had the burial of any corpse. Our only complaint has been the severe drought. But on Rogate Sunday and then afterward, we received refreshing rain showers, which brought hope for a good harvest and which put our farmers in good spirits. Now, however, we would again like to see some rain showers.

We are still all in good health. Hulda wrote you a letter even before I wrote you the last letter. You said nothing about this letter from Hulda and did not answer it. Did you not receive the letter from Hulda? Or what is wrong? Hulda is sad because she has not received any word about the loving letter. In general your letters are very short, which leads me to believe that you do not concern yourself about us, as students should do.

Your mother would like to hear how you are doing with your washing. You also do not write about that, although I specifically asked about that matter.

During vacation do not neglect to make us happy with a comprehensive letter concerning your external and internal circumstances.

I close now with heartfelt greetings from your mother and your sisters and remain in the Lord.

Your loving father, Johann Kilian, P.

[GRN; Biar]



Serbin am 12ten Juni 1876
An Hermann Theodor Kilian, Fort Wayne

Geliebter Sohn!

Deinen Brief vom 2ten Juni erhielt ich am 9ten Juni.

Leid thut uns, daß Du dießmal noch nicht zu uns kommen kannst. Ich, Deine Mutter und Deine Geschwister würden Dich gern sehen. Das Reisegeld würde ich Dir schaffen. Aber daß Du allein reisen müßtest, macht mir so gut Bedenken wie Dir. Wir zürnen Dir keines wegs darüber, daß Du in diesem Jahre noch nicht kommst. Vielleicht macht sich im Künftigen Jahre eine Gelegenheit, daß Du in passender Gesellschaft hieher reisen kannst.

Die 8 Dollars, die Du nötig hast, wenn Du die Ferienzeit im College bleibst, will ich gern bezahlen. Aber Du hast mir meine Frage nicht beantwortet, wie viel Du noch in Deiner Kasse hast. Wenn Dein Geld zu Ende geht will ich Dir sofort mehr schicken. Schreibe mir, wie viel noch in Deiner Kasse Geld ist. Ich muß das bei Zeiten wissen.

Du bist das ganze Schuljahr nicht in der Sonne gewesen, deßwegen fürchtest Du krank zu werden, wenn Du in der Sonne Dich aufhalten müßtest. Eine solche Unterbrechung der gewöhnlichen Lebensweise war auch bei mir der Beweggrund, daß ich nicht zur Synode ging, obwohl mich die Präsides Walther und Biltz sehr ermahnt haben zu kommen. Ich bin nun auch froh, daß ich nicht dort gewesen bin, weil die Aufnahme des Pastors Braun aus Houston mich in große Verlegenheit gesetzt hätte, wenn ich dort gewesen wäre. Die Nachrichten, die ich durch meinem Freunde P. Proft aus der Synode über die Aufnahme P. Brauns empfing, sind für mich unerquicklich genug. [Crossed out: Wenn man zur Synode geht, will man nicht in Unruhe versetzt sein, wie doch hätte geschehen müssen, wenn ich dem Colloquium, daß man mit dem Pastor Braun hielt, hätte beiwohnen müssen.]

Aber was Dein öfteres Kopfweh zu bedeuten hat möchte ich wissen. Kommt es von zu großer Anstrengung oder von einer Krankheit her, die in Deinen Leibe sich vorbereitet? Frage doch Deinen Collegen Doctor darüber und schreibe mir was er zu Deinen Kopfweh sagt. Ich besorge, daß eine ernstliche Krankheit Dich befallen möchte. Die Kopfschmerzen sind verschiedener Art, manche haben nicht viel zu bedeuten, manche aber sind Vorboten einer schweren Krankheit. Sage Deinen Doctor, daß er über diesen Punkt mich beruhigen oder die Wahrheit sagen möge, falls er Dein öfteres Kopfweh für bedenklich hält.

Bei uns geht noch immer wenig vor. Mitunter eine Taufe, das ist alles. Leichen habe ich seit dem Januar dieses Jahres keine zu beerdigen gehabt. Nur über große Trockenheit hatten wir zu klagen. Aber am Sonntag Rogate und dann weiter empfingen wir erquickende Regenschauer, welche Hoffnung zu einer guten Ernte gemacht und unsere Farmer mit gutem Muth erfüllt haben. Jetzt jedoch würden wir schon wieder etliche Regenschauer gern sehen.

Gesund sind wir noch alle. Hulda hat Dir einen Brief geschrieben, eher als ich Dir den letzten Brief schrieb. Du sagst von diesem Briefe der Hulda gar nichts, antwortest ihr auch nicht. Hast Du den Brief der Hulda gar nicht erhalten? Oder wie ist es damit? Hulda ist traurig deswegen, daß Du ihr auf ihren herzlichen Brief kein Wort erwiederst. Überhaupt bist Du in Deinen Briefen sehr kurz, was mich auf den Gedanken bringen kann, daß Du um uns Dich nicht sehr bekümmerst, wie Studenten zu thun pflegen.

Deine Mutter möchte gern erfahren, wie es mit Deiner Wäsche steht. Auch darüber schreibst Du nichts, obwohl ich auf diesen Punkt hindeutete. Versäume in den Ferien nicht uns mit einen ausführlichem Brief über Deine äußeren und innern Umstände zu erfreuen.

Ich schließe nun mit herzlichen Grüßen von Deiner Mutter und Deinen Geschwistern und bleibe in Herrn.

Dein Dich liebender Vater Johann Kilian, P.

[GRN; Biar]

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