Serbin 17 August 1876
To Pastor C. Braun, Houston
Dear fellow pastor!
We have not written to each other for a long time because we both have the custom not to write if no particular matter lies before us. Since our last
letter exchange some things have transpired which abruptly has completely changed the situation. P. Greif has moved and P. Geyer is in Serbin. I am
again placed in inner unity with my executives in St. Louis through President Walther who has written me a letter. Through the letter I have been
disarmed in relation to my executive. And you have been accepted into the Missouri Synod which gladdens my heart. The way for excellent unity of the
Texas Missourians has now been established and I am happy in the Lord for it.
Along with my schoolteacher Gerhard Kilian, I attended the pastoral conference from April 21 - 27 in William Penn on the Brazos River and lived in
the house of Pastor Klindworth. This conference had a good outcome. It was resolved that a second pastoral conference would be held this year at
Pastor J. M. Maisch, Spring Station, Harris Co. Texas. I was given the assignment to open the conference with a mission sermon on the 14th Sunday
after Trinity. The gentlemen should start on their journey on September 15. P. Geyer will present the sermon at the close of the conference. Work for
the sessions has also been agreed upon. I will deliver an essay on the subject “Gifts and Fruits of the Spirit.” The other assignments I have
forgotten. Pastor Klindworth was secretary and can tell you all if you wish. That you also will appear at Pastor Maisch, I am certain. Special
invitations will surely be given to you, I am sure.
You may perhaps say: That Pastor Kilian wants something special, otherwise he would not write. And it is true that I want something. I request that
you, since you are acquainted with the upper circles of the world in Houston, to provide for me a half fare ticket for the trip to the Cypress depot.
When one can save a few dollars, one takes the opportunity to do it.
Hopefully my daughter Theresia will go with me to Pastor Maisch. While I inform you of all these matters, give my best to your wife and family and
remain in the Lord.
Sincerely, Johann Kilian, P.
[Biar, GRN]
Serbin am 17sten August 1876
Am Herrn Pastor C. Braun, Houston.
Geliebter Herr Amtsbruder!
Wir haben uns nun längere Zeit her nicht mehr geschrieben, weil wir beide die Gewohnheit haben, daß wir uns nicht schreiben, wenn kein besondere
Veranlassung dazu vorliegt. Seit unserm letzten Briefwechsel sind nun Dinge vorgegangen, welche die Sachlage dessen Stelle gänzlich verändert haben.
P. Greif ist versetz u P. Geyer ist in Serbin. Ich [bin] mit meinen Präsidium in St. Louis wieder ins innigste Einvernehmen versetzt durch den Präses
Walther, der mir einen langen Brief geschrieben hat. Durch diesen Brief bin ich entwaffnet meinen Präsidium gegenüber.Und Sie sind in die Missouri
Synode aufgenommen, worüber ich meine herzlich Freude habe. Die herrlichste Einigkeit der dem Texanischen Missurier ist damit angebahnt und ich bin
darüber fröhlich in dem Herrn.
Ich war mit meinem Schulmeister Gerhard Kilian vom 21sten bis zum 27sten April auf der Pastoralconferenz in William Penn am Brazos River und wohnte
im Hause des Pastor Klindworth. Diese Conferenz hat einen schönen Verlauf gehabt. Da wurde beschlossen, daß in diesem Jahre eine zweite
Pastoralconferenz gehalten werden soll beim Pastor J. M. Maisch, Spring Station, Harris Co. Texas. Ich habe den Auftrag bekommen die Conferenz mit
einer Missionspredigt einzuleithen am 14ten Trinitatissonntage. Die Herren sollen sich am 15ten September auf die Reise begeben. Die Predigt zum
Schluß der Conferenz soll P. Geyer halten. Auch Arbeiten für die Sitzungen sind bestimmt. Ich liefere einen Aufsatz des Inhalts: "Gaben und Früchte
des Geistes." Die andern Aufgaben habe ich vergessen. Der Pastor Klindworth war Secretär und kann Ihnen, wenn Sie's wünschen, Alles sagen. Daß auch
Sie beim Pastor Maisch erscheinen werden, glaube ich sicherlich. Es wird Ihnen wohl auch noch besondere Einladung zugehen, denke ich.
Sie werden aber vielleicht sagen: Der Pastor Kilian will etwas Apartes, sonst schreibe er nicht. Und wahr ist, daß ich etwas will. Ich bitte daß Sie,
da Sie mit den hohen Kreise der Welt in Houston bekannt sind, mir ein Half Fare Ticket zur Reise nach dem Cypress - Depot verschaffen mögen. ++ Wenn
man etliche Dollars ersparen kann, ergreift man die Gelegenheit dazu. Verhoffentlich geht meine Tochter Theresia mit mir zum Pastor Maisch.
Indem ich Ihren all dieses Anliegen bekannt mache, grüße ich bestens Ihre Frau Gemahlin und Familie und bleibe im Herrn
Ihr ergebener Johann Kilian, P.
[GRN, Biar]